Reptilia Site
  Boa C. Constrictor
 





Hier einige Informationen über die Abgottschlange
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Verbreitungsgebiet: Nördliches Südamerika (einschließlich Trinidad und Tobago) bis in die Mitte Südamerikas östlich der Anden



Boa c. constrictor aus den Einzugsgebieten des Amazonas und des Orinokostromes verfügen oftmals über eine leuchtend rote Schwanzfärbung, deshalb nennt man sie auch "Rotschwanzboas". Sie sind neben den Baumpythons (Morelia viridis) die begehrtesten Riesenschlangen bei den Terrarianern.

Boa c. constrictor und Boa c. occidentalis sind die größten Vertreter der Abgottschlangen. Die in der Literatur immer wieder angegebenen maximale Endgröße von mehr als 5 Meter Länge beruht jedoch auf der Verwechslung mit einer Anakonda. Nach den heutigen Erkenntnissen liegt die Höchstlänge bei etwa 3,60 m.

In der Terrarienhaltung bleiben Abgottschlangen (so der deutsche Name für Boa constrictor) ohnehin kleiner. Hier ist eine Rotschwanzboa mit 3 m schon eine Rarität (Durchschnittsgröße der Weibchen ca. 210 cm).

Wichtigstes Kennzeichen sind die fledermausförmigen, braunen, bis dunkelbraunen Sattelflecken. Aber auch eine sanduhrförmige Sattelfleckenzeichnung haben wir schon öfters bei Wildfängen aus Surinam (Region Pokigron) gesehen.

Brasilianische Rotschwanzboas gehören mit ihrem elfenbeinfarbenem Grundton zu den schönsten und begehrtesten, aber auch seltensten Vertretern der Nominatform, da Brasilien ein bisher ein striktes Ausfuhrverbot praktizierte. Bei den Brasilianischen
Boa c. constrictor ist öfters eine aberrante Sattelfleckenzeichnung zu sehen. 

 




Allgemein:

Über das Thema Haltung von Riesenschlangen gibt es in der Fachliteratur die entsprechenden Fachbücher; deshalb werde ich hier nur einige wesentliche Punkte aufführen. Da dieser Bericht den Buchkauf nicht ersetzten kann, finden sie unter dem Menuepunkt “Literatur-Tip” Bücher die ich empfehle. Zum Thema Haltung besonders empfehlenswert sind darunter die Bücher von H.& E. Stöckl und Binder & Lamp, welche nach meiner Meinung besonders informativ, locker und humorvoll geschrieben sind und für den Anfänger, sowie für den Fortgeschrittenen in der Boa-Haltung absolut nützlich sein werden.

Die Boa constrictor gehört zu den Abgottschlangen. Eine Länge von mehr als 3m ist in der Terrarienhaltung schon eine absolute Seltenheit. Die Mehrzahl der etwa 90 Boa- und Pythonarten bleibt wesentlich kleiner. Eine Regel in der Handhabung der Riesenschlangen besagt, dass man pro Meter Schlange eine Person zur Verfügung haben sollte.

Terrarium:
Vor dem Kauf des Tieres steht erst einmal die Anschaffung eines geeigneten Terrariums an.
Hier sind schon die ersten wesentlichen Punkte zu berücksichtigen. Zuerst muss die Größe des Terrariums der Schlange, die man beabsichtigt zu halten, angepasst sein.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat ein Gutachten eingeholt über die Mindestanforderungen eines Terrariums für die Haltung von Reptilien. Hiernach berechnet man die Größe des Terri´s für Boas wie folgt:


Boa unter 1,5m: (L,B.H) 1,00m x 0,5m x 0,75m
Boa über 1,5m:  (L,B,H) 0,75m x 0,5m x 0,75m


Für eine 1,60m lange Boa errechnen sich die Maße des Terri´s also folgendermaßen:

Länge: 1,60m x 0,75m = 1,20m
Breite: 1,60m x 0,50m = 0,80m
Höhe:  1,60m x 0,75m = 1,20m

Diese Berechnung gilt dann für 2 Tiere dieser Länge, welche dann in diesem Behältnis untergebracht werden können. Bitte beachten sie, dass in Österreich Mindestmasse gesetzlich geregelt sind und von dem Gutachten des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abweicht!


Kauf:
Auch den Kauf eines solchen Tieres sollte man gewissenhaft planen. Die Frage nach dem “Wo kaufen?” ist leicht zu beantworten. Beim Züchter sind Tiere aus eigener Nachzucht zu erwerben. Hier hat man den Vorteil, die Elterntiere sehen zu können (wichtig für Rückschlüsse auf die spätere Größe der Schlange), das Tier ist an Menschenhand gewöhnt und hat keine der üblichen Schäden oder Krankheiten, welche exportierte Wildfänge haben. In der Regel ist sogar das Futterproblem gelöst, denn die Tiere sind schon futterfest.
Außerdem bietet der seriöse Züchter dem Käufer die Möglichkeit, dass Tier auf die Hand zu nehmen. Reagiert die Schlange nervös und hektisch, so wird man sie später nicht so oft aus dem Terrarium nehmen können; bleibt das Tier jedoch ruhig und züngelt neugierig in der Gegend herum, wird man mit einem öfteren Handling der Schlange später normalerweise keine Schwierigkeiten haben.
Will man die Schlange aufnehmen, so greife man nicht mit einem so genannten Vogelgriff von oben zu, sondern schiebt die flache, leicht gekrümmte Hand seitlich (etwa in Körpermitte) unter das Tier und hebt es sanft an.
Dem Anfänger in der Boahaltung kann mit ruhigem Gewissen die Kaiserboa (Boa c.imperator), besonders aus Costa Rica, (s. Foto) empfohlen werden. Diese besitzt eine robuste gesundheitliche Konstitution und ein friedliches Temperament.

Nach dem Kauf muss das Tier bei der Behörde (Bezirkshauptmannschaft, oder Naturschutz-/Landschaftsbehörde) gemeldet werden. Hierzu wird die Herkunftsbescheinigung des Züchters benötigt.




Fütterung:



Zur Fütterung können hier nur allgemeine Vorschläge gemacht werden, da dies ein oft diskutiertes Thema ist und je nach Tier variieren kann.
Als Jungtier, ca. bis zu einem Jahr, sollte man alle 7-10 Tage füttern.
Im 2.-3. Jahr kann man alle 14 Tage Futter geben.
Bei geschlechtsreifen Riesenschlangen füttert man beim Männchen alle 3-4 Wochen und beim Weibchen alle 2-3 Wochen einmal.
Zu beachten ist, dass das Futtertier, egal ob Maus, Ratte oder Anderes im Umfang die Größe des mittleren Schlangenkörpers haben sollte, und nicht mehr (wegen der Gefahr des Auswürgens und der Belastung durch den Verdauungsvorgang).
Wenn man das Tier regelmäßig beobachtet, wird man am Verhalten feststellen, wann es Beute sucht bzw. fressen will.
Die Frage, ob das Futtertier lebend, frischtot (prekilled) oder aus einem Vorrat von Frostfutter angeboten wird, muss auch jeder selbst beantworten. Ich empfehle Futtertiere “prekilled” anzubieten, weil hier qualitatätsmäßig kein Unterschied zum Lebendfutter besteht und das Risiko einer Verletzung der Schlange durch eine lebende Ratte nicht gegeben ist. Der Jagd- und Würgeinstinkt der Schlange geht durch diese Art der Fütterung nicht verloren, wenn man mit der Futterpinzette nach dem Zuschlagen der Schlange noch etwas an dem Futtertier zerrt und so einen Kampf des Futtertieres imitiert.



Häutung:
Um wachsen zu können, muss die Schlange sich in regelmäßigen Abständen häuten. In den ersten Lebensjahren häuten sich die Tiere in relativ kurzen Abständen (wenige Wochen). Im höheren Lebensalter, wenn die Schlange ausgewachsen ist, verlängert sich dieses Zeitintervall deutlich (ca.2-3x jährlich). Die alte Haut wird bei der Häutung am Kopf beginnend von der Schlange abgestreift und es kommt die bereits gebildete größere, neue Haut zum Vorschein. Um die alte Haut abzustreifen kriecht das Tier umher und die lose Haut hakt sich an Steinen oder Kletterästen fest. Auf diese Art kann die Schlange sich dann von ihrer alten Hülle befreien. Die Häutung wird erleichtert, indem sich zwischen der alten und der neuen Haut eine Flüssigkeitsschicht bildet, die als eine Art "Trennmittel" dient. Diese Flüssigkeitsschicht ist auch der Grund dafür, dass die Augen der Tiere in den Tagen vor der Häutung milchig trüb aussehen und die Farben verblassen.
Durch Haltungsfehler kann der Häutungsvorgang negativ beeinflusst werden. Zum Beispiel führt eine zu geringe Luftfeuchtigkeit dazu, dass die Haut nicht mehr an einem Stück, sondern nur noch in Fetzen abgestreift werden kann.
Weiterhin kann es zu Häutungsproblemen kommen, wenn die Schlange kurze Zeit vor der Häutung noch Nahrung zu sich nimmt. Bei der Verdauung der Beute werden im Schlangenkörper große Flüssigkeitsmengen benötigt. Dies führt dazu, dass die Flüssigkeitsschicht zwischen den beiden Hautschichten abgebaut wird. Das Ergebnis ist wie bei zu trockener Haltung, eine Häutung, welche in Fetzen erfolgt.
Bei einer unvollständigen Häutung ist es notwendig, dass der Halter eingreifen muss, weil Hautreste besonders am Schwanz und auf den Augen zu großen Problemen führen können.
An den Augen kann es in ungünstigen Fällen zu Entzündungen kommen. Sonstige verbliebene Hautreste beeinflussen die Durchblutung negativ, so dass es im schlimmsten Falle sogar zum Absterben der Schwanzpartie kommen kann.
Nach einer unvollständigen Häutung hilft ein warmes Wasserbad. Die Haut kann sich mit der Zeit lösen, sodass sie nach der Entnahme der Schlange aus dem Bad leicht entfernt werden kann. Ebenfalls eine sehr wirksame Methode ist die Schlange für ein paar Stunden in einen Behälter zu geben der mit einem unter Warmwasser befeuchteten Handtuch ausgelegt ist. Durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit in diesem Behälter und die raue Oberfläche des Handtuchs lösen sich meist alle Häutungsreste. Wenn sich durch diese Maßnahmen Reste auf den Augen und an der Schwanzspitze nicht mitgehäutet werden, so sollten diese nur durch einen Tierarzt oder von sehr erfahrenen Haltern entfernt werden.



 
 
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